Zuckerhasen

Zuckerhasen wurden ab dem 18. Jahrhundert, in dem Zucker durch die Produktion aus Runkelrüben in Raffinerien statt des Imports des teuren Rohrzuckers bezahlbar wurde, vor allem aber von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts produziert. Danach wurden Ostersüßigkeiten vermehrt aus Schokolade angefertigt, so dass später kaum mehr Formen für Zuckerhasen produziert wurden

Das Anfertigen von Zuckerskulpturen ist ein altes Handwerk vieler Konditoren. Karl Schmid hat es zu einem Hobby werden lassen. Unterstützung erfährt er dabei von seiner Frau sowie den beiden Kindern Verena und Andrea welche ebenfalls in der Bäckerei tätig sind.  Wir haben ausgefallene Formen  im Angebot, wie Pferde, alte Formen aus Kriegszeiten, und natürlich Osterhasen in allen Variationen wie zum Beispiel mit Fahrrad, Schubkärrele oder einem Kinderwagen.

Eine Masse aus Kristallzucker, Wasser und Glukosesirup wird auf etwa 150 °C erhitzt. Sie wird entweder mit roter Speisefarbe koloriert und mit etwas Essig geklärt oder – bei Rahmhasen – mit Sahne und Butter oder Schokolade angereichert. Beim Erhitzen darf die Masse keinesfalls umgerührt werden, da sonst die Kristallbildung des Zuckers angeregt würde. Die heiße, flüssige Masse wird in aufklappbare, mit Öl ausgepinselte Metallformen gegossen, wobei allerdings ein großer Teil des Zuckers gleich danach wieder ausgegossen wird, so dass nur eine hohle, dünnwandige Figur entstehen kann.  Nach dem Aushärten in der kalten Form wird am Fuß der überschüssige Zucker abgeschnitten und die Form danach geöffnet, um den Hasen entnehmen zu können. Dies ist nur in einem bestimmten Stadium des Erkaltens der Zuckermasse möglich, da der Zuckerhase sonst entweder zu weich ist und seine Form wieder verliert oder sich so fest mit der Metallform verbindet, dass er beim Herausnehmen zerbricht.

Nicht immer klappt die Geburt, mal ist einer der Ohren zu klein geraten, mal klebt die Masse an der Form. „Beim Zuckergießen gibt es mal mehr, mal weniger Zuckerbruch“ Es ist Gefühlssache und auch Erfahrung, den richtigen Moment zu erwischen.

 

Die Hasen und andere Figuren, die es geschafft haben, unversehrt aus den Gussformen zu kommen, werden mit Ostereiern garniert und in Zellophan mit Schleifen verpackt. Schön anzusehen, und fein für den Gaumen.